Anlässlich des 150. Todestages des Dichters Friedrich Rückert feiern die fränkischen Städte Coburg, Schweinfurt und Erlangen 2016 das Rückert-Jahr
Frankfurt/Nürnberg, 2. März 2016. Vor 150 Jahren, am 31. Januar 1866, starb im fränkischen Coburg der Dichter, Orientalist und Übersetzer Friedrich Rückert. Ihm zu Ehren feiert die Stadt zusammen mit seiner Geburtsstadt Schweinfurt und seiner Lehrstätte Erlangen in diesem Jahr das Rückert-Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen, Führungen und Ausstellungen. Ein besonderes Highlight ist die Literaturausstellung „Der Weltpoet. Friedrich Rückert (1788 bis 1866) – Dichter, Orientalist, Zeitkritiker“, die am 8. April in der Kunsthalle Schweinfurt eröffnet.
Neben der Literaturausstellung, die den Kern des Rückert-Jahres bildet und außer in Schweinfurt auch in Erlangen und Coburg zu sehen sein wird, sind noch viele weitere Veranstaltungen geplant, darunter Lesungen, Konzerte und Themen-Wanderungen. Auch ein Poetry Slam ist geplant: Unter dem Titel „Dead or Alive“ treten am 5. März um 20 Uhr in der Disharmonie Schweinfurt vier Slampoeten in den literarischen Bühnenwettstreit gegen vier Schauspieler, die verstorbene Meister oder Figuren aus deren Werken verkörpern. Die Künstler nehmen dabei in ihren Texten Bezug auf Friedrich Rückert und garantieren wahre Bühnenpoesie.
Einen weiteren Höhepunkt des Rückert-Jahres stellen zwei Konzerte dar, bei denen Gedichte des Poeten in Vertonungen von Franz Schubert, Carl Loewe und Gustav Mahler zu hören sind. Das erste Konzert „Des Glockenthürmers Töchterlein“ findet am 30. April um 19 Uhr in der Kunsthalle Schweinfurt statt: Tenor Jan Kobow gestaltet den Abend mit Liedern von Franz Schubert und Carl Loewe zu Gedichten Rückerts. Am 20. November können Besucher im Rahmen eines Konzertes in der St. Johanniskirche in Schweinfurt der Vertonung der „Kindertotenlieder“ von Gustav Mahler lauschen. Das Konzert beginnt um 17 Uhr und wird neben Mahler auch Stücke von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn aufgreifen.
Neben Ausstellungen und Konzerten können Gäste auch verschiedene Lebensstationen Friedrich Rückerts erwandern. Unter anderem lädt Erlangen Besucher dazu ein, Rückerts Lebenszeit in der Universitätsstadt auf einem Rundweg zu entdecken: Der Rückert-Weg führt zu elf Stätten, die in enger Beziehung zu dem in Erlangen tätigen Professor stehen, darunter der Rückertbrunnen im Schlossgarten, das Brauhaus an der Stadtmauer sowie der Neustädter Friedhof, auf dem zwei seiner Kinder begraben liegen. Einen intensiveren Einblick in das Leben des Orientalisten bietet der Friedrich-Rückert-Wanderweg von Schweinfurt über die Haßberge bis nach Neuses bei Coburg, der an wichtigen Gedenkstätten vorbeiführt und bei dem Goldberghäuschen endet, der Lieblingsstätte Rückerts.
Einen Blick in Friedrich Rückerts „Dachstübchen“ können Besucher am 22. Mai in Coburg werfen: Um 11 Uhr öffnet das Coburger Puppenmuseum im Rahmen des Internationalen Museumstages die sonst verschlossenen Räume, in denen der Dichter zusammen mit seiner Ehefrau und den ersten beiden Kindern von 1820 bis 1826 lebte. Der Rundgang gibt sowohl Einblicke in Briefe und Gedichte Rückerts als auch in die Kindererziehung und Spielzeuge des 19. Jahrhunderts.
Über Friedrich Rückert
Friedrich Rückert wurde am 16. Mai 1788 in Schweinfurt geboren. Er studierte an den Universitäten Würzburg und Heidelberg Jura, Griechische Mythologie und Naturphilosophie. Um 1800 begann der junge Rückert, sich mit der Dichtung zu beschäftigen und verfasste zwischen 1807 und 1809 seine ersten Gedichte. Knapp zehn Jahre später widmete er sich erstmals der Gedichtform des Ghasels, die damals vor allem im arabischen und persischen Sprachraum beliebt war, und intensivierte seine Studien der orientalischen Sprachen. Im Jahr 1820 zog es Rückert nach Coburg, wo er die aus Bayreuth stammende Luise Wiethaus-Fischer kennenlernte und bald darauf heiratete. Sechs Jahre später führte ihn sein Weg – zusammen mit seiner Familie – nach Erlangen, wo er eine Stelle als Professor der orientalischen Sprachen annahm. Seine letzte Heimat fand er schließlich 1838 auf dem Gut „Nattermannshof“ in Neuses bei Coburg. Dort verstarb er am 31. Januar 1866.
Friedrich Rückert gilt bis heute als einer der herausragendsten Übersetzer arabischer, persischer und auch chinesischer Schriften; aus seiner Feder stammt eine immer noch bedeutende Koran-Übersetzung. Rückert beherrschte rund 44 Sprachen und verfasste neben Übersetzungen, Dramen und Zyklen rund 20.000 Gedichte. Er war Mitglied des „Maximilians-Ordens für Wissenschaft und Kunst“ und wurde von seiner Geburtsstadt Schweinfurt zum Ehrenbürger ernannt.
Termine 2016/2017
Termine des Rückert-Jahres in Coburg
22. Mai 2016, 11 Uhr: Führung „Blick in Friedrich Rückerts Dachstübchen“, Puppenmuseum Coburg, Eintritt: 2 Euro
28. Mai 2016, 14 Uhr: Literarische Wanderung „Auf den Spuren Friedrich Rückerts“ mit dem Schauspieler Frederik Leberle, Treffpunkt: Sommerhaus auf dem Goldberg, Gebühr: 4 Euro
14. Januar–17. April 2017: Literaturausstellung „Der Weltpoet. Friedrich Rückert (1788 bis 1866) – Dichter, Orientalist, Zeitkritiker“, Kunstverein Coburg
Termine des Rückert-Jahres in Erlangen
24. April 2016, 28. August 2016, 16. Oktober 2016, jeweils 14 Uhr: Stadtführung „Friedrich Rückert in Erlangen – Ein literarischer Spaziergang“, Treffpunkt: Paulibrunnen, Gebühr: 8 Euro
24. Juli–13. November 2016: Literaturausstellung „Der Weltpoet. Friedrich Rückert (1788 bis 1866) – Dichter, Orientalist, Zeitkritiker“, Stadtmuseum Erlangen
Termine des Rückert-Jahres in Schweinfurt
5. März 2016, 20 Uhr: Poetry Slam „Dead or Alive“, Disharmonie Schweinfurt, Eintritt: 5 Euro VVK / 7 Euro Abendkasse
7. April–31. Juli 2016: Ausstellung „Ritter und Nazarener – Friedrich Rückert und die Mittelalterfantasien“, Museum Georg Schäfer Schweinfurt
8. April–10. Juli 2016: Literaturausstellung „Der Weltpoet. Friedrich Rückert (1788 bis 1866) – Dichter, Orientalist, Zeitkritiker“, Kunsthalle Schweinfurt
30. April 2016, 19 Uhr: Konzert „Des Glockenthürmers Töchterlein“ – Lieder von Franz Schubert und Carl Loewe zu Gedichten des fränkischen Dichters Friedrich Rückert, Kunsthalle Schweinfurt, Eintritt: 8,50 Euro (inkl. Eintritt in die Kunsthalle)
20. November 2016, 17 Uhr: Konzert in der St. Johanniskirche mit Stücken von Johann Sebastian Bach, Gustav Mahler und Felix Mendelssohn, St. Johanniskirche Schweinfurt
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Die Fränkischen Städte
Die Arbeitsgemeinschaft „Die Fränkischen Städte“ umfasst vierzehn Städte (Ansbach, Aschaffenburg, Bamberg, Bayreuth, Coburg, Dinkelsbühl, Eichstätt, Erlangen, Fürth, Kulmbach, Nürnberg, Rothenburg ob der Tauber, Schweinfurt, Würzburg) in Nordbayern. Sie zeichnen sich durch kulturelle, architektonische und kulinarische Besonderheiten aus.
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