Frankfurt, der 09.12.2024 – Im Rahmen des Projekts „Legacy to the Future“ des türkischen Ministeriums für Kultur und Tourismus wurde in der St.-Nikolaus-Kirche im Stadtteil Demre in Antalya ein Sarkophag ausgegraben. Das Projektteam geht davon aus, dass es sich dabei erstmalig um einen Sarkophag in seiner natürlichen Lage handelt.
Die Leiterin der Ausgrabung, Assoc. Prof. Dr. Ebru Fatma Fındık, Mitglied der Fakultät für Kunstgeschichte der Mustafa-Kemal-Universität Hatay, informiert über die Ausgrabungsarbeiten in der Kirche: „Im Rahmen des Projekts arbeiten wir im Inneren des 20 Meter langen, zweistöckigen Gebäudes, das den Kirchenhof von Süden her begrenzt. Bei den Bohrungen im Inneren des Bauwerks stießen wir überraschend auf einen Sarkophag. Dieser Sarg aus der Gruppe der undekorierten Sarkophage ist aus lokalem Stein gefertigt und weist ein leicht erhöhtes Tonnendach auf. Der Deckel, der an der Schmalseite eine halbkreisförmige Ausbuchtung bildet, hat einen Henkel. Der unterirdische Teil des etwa zwei Meter langen Sarkophags wird auf anderthalb bis zwei Meter Höhe geschätzt. Ersten Auswertungen zufolge ist seine Ähnlichkeit mit anderen Sarkophagen aus der Region auffällig. Außerdem wurden bei den Bohrungen zahlreiche Fragmente von Öllampen aus Terrakotta und Tierknochen ausgegraben, bevor der Sarkophag erreicht wurde.“
Erster in situ Sarkophag an der Stätte
Assoc. Prof. Dr. Ebru Fatma Fındık fügt hinzu: „Wir glauben, dass wir zum ersten Mal auf einen Sarkophag in natürlicher Lage gestoßen sind. Die Tatsache, dass er ganz in der Nähe der Kirche ausgegraben wurde, in der das Grab des Heiligen Nikolaus vermutet wird, erfüllt uns mit Spannung. Wir freuen uns, die Ausgrabung und Restaurierung des Bereichs, in dem sich der Sarkophag befindet, im Rahmen des Projekts abzuschließen und so einen Beitrag zum Tourismus in unserem Land zu leisten.“
Über St. Nikolaus
Obwohl der Nikolaus oft auf einem von Rentieren gezogenen Schlitten durch die Welt reisend dargestellt wird, war der Ort, an dem er geboren wurde und lebte, die sonnenverwöhnte Mittelmeerküste Anatoliens. Das tiefe Mitgefühl des Heiligen Nikolaus hat die Figur eines großzügigen alten Mannes inspiriert, von dem man glaubt, dass er Präsente bringt. Er wurde für seine Großzügigkeit berühmt, wenn es darum ging, Menschen zu helfen und heimlich Geschenke zu machen, insbesondere an Kinder und Seeleute – so ist er auch als deren Schutzpatron bekannt.
Der Heilige Nikolaus wurde um 300 n. Chr. in der lykischen Stadt Patara als einziges Kind eines wohlhabenden Weizenhändlers geboren. Über sein Leben ist wenig bekannt, aber die Legenden über seine Wundertaten sowohl in jungen Jahren als auch im Erwachsenenalter sind zahlreich. So erzählt eine Legende davon, wie er überlebte, nachdem er in seiner Jugend unter den Trümmern einer Kirche gefangen war. In anderen Legenden heißt es, er habe heimlich drei jungen Mädchen eine Mitgift verschafft, indem er Geld durch ihr Fenster oder den Schornstein fallen ließ, ein Schiff vor dem Untergang bewahrt und sogar drei tote Kinder wieder zum Leben erweckt.
Nach einigen Jahren verließ der Heilige Nikolaus seine Heimatstadt Patara und ließ sich in der nahe gelegenen Stadt Myra nieder. Myra, das heute als Demre bekannt ist, war eine Zeit lang Hauptstadt der lykischen Zivilisation und ein Bischofssitz. Hier diente er viele Jahre lang als wundertätiger Bischof von Myra und hinterließ ein Vermächtnis der Güte und des Glaubens.
Es wird angenommen, dass der Heilige Nikolaus im Alter von 65 Jahren am 6. Dezember 343 in Myra verstorben ist. Die trauernden Myraer bauten eine Kirche zu Ehren seines heiligen Andenkens und bestatteten ihn in einem Sarkophag als letzte Ruhestätte. Diese Kirche, an deren Wänden die Wunder des Heiligen Nikolaus dargestellt sind, wurde später durch ein Erdbeben und Überfälle zerstört, doch im 9. Jahrhundert als Kuppelkirche wieder aufgebaut. Die nächste umfangreiche Kirchenreparatur wurde 1042 durch den oströmischen Kaiser IX in Auftrag gegeben. Dank dieser Bemühungen gilt die St.-Nikolaus-Kirche heute eines der schönsten Beispiele römischer Architektur im östlichen Mittelmeerraum. Die Kirche, die seit dem Jahr 2000 auf der Vorschlagsliste der UNESCO für das Weltkulturerbe steht, ist auch eine der wichtigsten Stätten des Christentums in Türkiye und wird jedes Jahr von Tausenden als Pilgerstätte besucht. Darüber hinaus empfängt Myra seine Besucher mit Felsengräbern aus der lykischen Zeit und einem intakten Theater aus der römischen Epoche.
Download der Bilder: https://docs.tga.gov.tr/7kj9f1v2
Über Türkiye
Türkiye, ein einzigartiges Reiseziel, liegt an vier Meeren und verbindet mit dem Bosporus die Kontinente Asien und Europa. Das Land, das seit jeher ein Knotenpunkt kultureller Interaktion und Heimat unterschiedlicher Klimazonen ist, inspiriert die Besucher heute mit seiner Geschichte, Natur und Gastronomie, die die Vielfalt der Zivilisationen seit Jahrhunderten widerspiegelt. Mit dem Kulturreichtum hat Türkiye ein ausgeprägtes Verständnis für Kunst & Mode als Symbiose von Tradition und Moderne. Auch das äußerst dynamische Einkaufs- & Unterhaltungsleben zieht Besucher aus aller Welt an.
Mehr Informationen über Türkiye sind unter https://www.goturkiye.com/ abrufbar.
Hinweise für Redaktionen
Links:
GoTürkiye: www.goturkiye.com
YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCtxMrki2fnCPG3GOX4kyINg
X: @GoTurkiye
Facebook: https://de-de.facebook.com/tuerkeifasziniert/
Instagram: https://www.instagram.com/goturkiye