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15.12.2022

Israel zu Chanukka: Schatzfund mit erstem archäologischem Beweis für Makkabäeraufstand

15.12.2022

Israel zu Chanukka: Schatzfund mit erstem archäologischem Beweis für Makkabäeraufstand

·         Fund von 2.200 Jahre alten Silbermünzen mit besonderer historischer Bedeutung fürs Lichterfest Chanukka

·         Chanukka gedenkt der Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem nach Befreiung aus griechischer Fremdherrschaft

·         Premieren pünktlich zum Fest: erstmals Ausstellung des Schatzes, der erstmals den erfolgreichen Makkabäeraufstand belegt

Jerusalem, 15. Dezember 2022. Archäologen der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) fanden in der Judäischen Wüste einen verborgenen Schatz mit 15 Silbermünzen in einer Holzkiste. Nun steht fest: Die Münzen, datiert auf die Zeit unmittelbar vor dem Aufstand der Makkabäer gegen das griechische Seleukidenreich, sind der erste belastbare archäologische Beweis für das legendäre Ereignis. Die Forscher vermuten, dass die Kiste vor 2.200 Jahren von einem der jüdischen Rebellen in der Muraba´at-Höhle im heutigen Naturschutzgebiet Darageh Stream versteckt wurde. Der Fund hat mit Blick auf das bevorstehende Lichterfest Chanukka, das in diesem Jahr bis zum 26. Dezember gefeiert wird, eine besondere historische und spirituelle Dimension.

Zum achttägigen Lichterfest gedenken Juden auf aller Welt dreier Ereignisse, die von der Bewahrung ihrer Religion und von ihrer Selbstbehauptung gegen scheinbar übermächtige Widerstände erzählen: von der Befreiung aus griechischer Fremdherrschaft, der erneuten Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels im Jahr 164 vor Christus und dem damit verbundenen Wunder nicht erlöschender Lichter. Pünktlich zum Fest wird der Münzschatz nun erstmals im Hasmonäischen Museum in Modi'in im Rahmen der Israel Heritage Week ausgestellt.

Schatzkiste eines Rebellen zu Zeiten des Aufstandes

Bei Ausgrabungen in der Muraba'at-Höhle im Frühjahr 2022 entdeckte man in einem Spalt eine gedrechselte Holzkiste, in der sich 15 gleichartige, von purpurnem Wolltuch umhüllte Silbermünzen befanden. Diese wiesen das Gepräge des ägyptischen Königs Ptolemaios VI. auf. Dieser regierte zur gleichen Zeit, als sein Onkel Antiochos IV., genannt „der Böse“, über Judäa herrschte. Antiochos ging dabei hart gegen die Ausübung der jüdischen Religion vor, was schließlich zum Aufstand führte.

Ausgehend von der Datierung der jüngsten Münze im Schatz auf 170 vor Christus kann das Jahr des Verstecks auf den Beginn des Makkabäeraufstands und den Krieg gegen die Dekrete von Antiochos Epiphanes IV. gegen die jüdische Religion oder auf die Ereignisse, die zum Aufstand führten, festgelegt werden. Die ältesten Münzen wurden 176 oder 175 vor Christus geprägt.

Zur Einordnung des Fundes erläutert der Wissenschaftler Eitan Klein, der die Münzen mit der Numismatik-Expertin der IAA Gabriela Bijovsky untersuchte: „Es ist faszinierend, sich den Rebellen vorzustellen, der in die Höhle geflohen ist, um sein Eigentum vor fremden Zugriff zu verstecken. Wahrscheinlich wurde die Person in den Kämpfen getötet und kehrte nicht zurück, um ihre Besitztümer zu holen – so waren sie fast 2.200 Jahre lang hier verborgen. Dies ist ein absolut einzigartiger Fund, der den ersten eindeutigen archäologischen Beweis dafür liefert, dass die Höhlen in der Judäischen Wüste eine wichtige Rolle als Schauplatz der Aktivitäten der jüdischen Rebellen spielten und als Rückzugsort dienten.“

Klein zufolge beschreiben die Makkabäerbücher die dramatischen Ereignisse der damaligen Zeit, die die Menschen dazu veranlassten, ihre Besitztümer in der judäischen Wüste zu verstecken, bis die Gefahr vorüber war. Das erste Buch der Makkabäer berichtet davon, dass Gruppen von Juden aufgrund der ihren Glaubensgenossen auferlegten Dekrete des griechischen Fremdherrschers in die Wüste flohen und sich dort versteckten: „Da zogen viele, die nach Recht und Gerechtigkeit suchten, in die Wüste hinab, um dort zu bleiben, sie, ihre Söhne, ihre Frauen und ihr Vieh, denn das Übel lastete schwer auf ihnen. Und es wurde den Beamten des Königs und den Truppen in Jerusalem, in der Stadt Davids, berichtet, dass Männer, die den Befehl des Königs missachtet hatten, in die Wüste hinabgezogen waren, um sich dort zu verstecken. Viele verfolgten sie und holten sie ein; sie lagerten sich ihnen gegenüber und rüsteten sich zum Kampf gegen sie am Sabbattag (...) und sie starben mit ihren Frauen, Kindern und ihrem Vieh, etwa tausend Personen." (I Makkabäer 2:29-37).

 

Über das Staatliche Israelische Verkehrsbüro in Deutschland:

Ob Rundreisen, Städtetrips, Baden, Wellness, Aktiv- und Kulturreisen, Mietwagentour oder Familienurlaub: Das Staatliche Israelische Verkehrsbüro informiert über die verschiedenen Regionen, Städte und Sehenswürdigkeiten im Heiligen Land. Israel liegt im östlichen Mittelmeerraum und ist von den meisten Teilen Europas nicht mehr als vier Flugstunden entfernt. Das Land bietet sonniges Klima, eine große Vielfalt an historischen, archäologischen und religiösen Stätten sowie einen fesselnden Kontrast zwischen Antike und Moderne. In Israel werden Besucher mit traditioneller Gastfreundschaft begrüßt, die bis in biblische Zeiten zurückgeht. goisrael.com

Weitere Presseinformationen

Bilder und ein Video zur Pressemitteilung stehen hier zur Verfügung.

1-2. Die Höhlen im Wadi Muraba'at. Fotos: Emil Aladjem, Israelische Altertumsbehörde.

3. Die Holzkiste. Foto: Adrian Ganor, Israelische Altertumsbehörde.

4. Der Moment der Entdeckung. Foto: Eitan Klein, Israelische Altertumsbehörde.

5. Die Gruppe, die den Kasten zum ersten Mal untersucht, von rechts nach links: Dr. Amir Ganor, Hagay Hamer und Oriah Amichai. Foto: Eitan Klein, Israelische Altertumsbehörde.

6-7. Die Holzkiste im Labor. Foto: Yaniv Berman, Israelische Altertumsbehörde.

8. Öffnen der Kiste im Labor der Israelischen Altertumsbehörde. Foto: Yaniv Berman, Israelische Altertumsbehörde.

9. Dr. Naama Sukenik, Leiterin des Labors für organische Materialien, hebt das Wolltuch an. Foto: Yaniv Berman, Israelische Altertumsbehörde.

10. Die Münzen in der Kiste, vor der Reinigung. Foto: Yaniv Berman, Israelische Altertumsbehörde.

11. Amir Ganor, Direktor des Muraba'at-Höhlen-Ausgrabungsprojekts, untersucht die Kiste. Foto: Yoli Schwartz, Israelische Altertumsbehörde.

12. Das Wolltuch im Labor. Foto: Yaniv Berman, Israelische Altertumsbehörde.

13-16. Die Münzen. Foto: Shai Halevy, Israelische Altertumsbehörde.

17. Die Münzen. Foto: Shai Halevy, Israelische Altertumsbehörde.

18. der Hort. Foto: Dafna Gazit, Israelische Altertumsbehörde.

19. Filmausschnitt des Fundes (hebräisch). Foto: Yaniv Berman, Israelische Altertumsbehörde.

20. Filmausschnitt des Fundes (Englisch) https://www.youtube.com/watch?v=DHMb-odiSE0 Foto: Yaniv Berman, Israelische Altertumsbehörde.

Allgemeines Bildmaterial zu Israel steht unter www.flickr.com/photos/israelphotogallery/albums/ zur Verfügung (bitte stets Copyright wie auf der Website beim jeweiligen Bild hinterlegt nennen). 

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Antje Janes-Linnerth, Anna Jablonowski

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