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04.10.2021

Von Jäger- und Sammlerkulturen zu Hirten und Bauern: Das „Taş Tepeler“-Projekt in der Türkei lässt Jungsteinzeit in neuem Glanz erstrahlen

04.10.2021

Von Jäger- und Sammlerkulturen zu Hirten und Bauern: Das „Taş Tepeler“-Projekt in der Türkei lässt Jungsteinzeit in neuem Glanz erstrahlen

Frankfurt/Istanbul, 04.10.2021 - Das Ministerium für Kultur und Tourismus der Republik Türkei und die Türkiye Tourismus Marketing -und Entwicklungsagentur (TGA) präsentierten vom 21. bis 27. September 2021 mit verschiedenen Events und Besichtigungen das Projekt „Taş Tepeler“ (zu Deutsch: die Steinhügel) in Şanlıurfa. Ziel ist es, den Wandel in der Menschheitsgeschichte in der Jungsteinzeit für die Öffentlichkeit zugänglich und erlebbar zu machen. Der Übergang von Jäger- und Sammlerkulturen hin zu Hirten- und Bauernkulturen soll durch das Projekt veranschaulicht werden. In der Region Şanlıurfa finden sich die ersten Beispiele für eine organisierte sowie spezialisierte Arbeitsaufteilung in der Geschichte der Zivilisation.

Das dazugehörige Hybrid-Symposium am 23. September zum Thema „Reflektionen in der neolithischen Welt“ zog nationale Forscher und Akademiker sowie renommierte Wissenschaftler aus aller Welt an. Zeitgleich wurden entsprechende Ausstellungen und neue Ausgrabungsstätten in den Regionen eröffnet. „Die Stätten und ihre Ausgrabungen offenbaren einen wichtigen Beitrag Anatoliens zur Geschichte der Menschheit“, erklärte Mehmet Nuri Ersoy, Kultur- und Tourismusminister der Türkei, während der Veranstaltung. 

Das „Taş Tepeler“-Projekt umfasst archäologische Ausgrabungen und Forschungen in sieben Gebieten im Süden der Türkei: Göbeklitepe, Karahantepe, Gürcütepe, Sayburç, Çakmaktepe, Sefertepe und der Yeni Mahalle-Hügel. Auch die vorübergehend geöffnete archäologische Stätte in Karahantepe besichtigten die Teilnehmer. Inhaltlich gelten die Funde als Beginn der Transformation, als vor 12.000 Jahren Unterkünfte in Häuser umgewandelt wurden. Es entstanden Dörfer, es bildeten sich verschiedene Gesellschaftsschichten und es entwickelte sich ebenfalls die Fähigkeit Handel zu betreiben. Experten gehen davon aus, dass die monumentalen megalithischen Strukturen in diesem Gebiet als Gemeinschaftsbereiche dienten, in denen sich die Menschen versammelten. 

„In den kommenden Tagen beginnen weitere Ausgrabungen im Rahmen der ersten Phase des Şanlıurfa-Projekts zur Erforschung der neolithischen Epoche. Darunter die Siedlungen Ayanlar, Yoğunburç, Harbetsuvan, Kurttepesi und Taşlıtepe. Das gesamte Projekt erstreckt sich auf drei Jahre bis 2024. In einigen dieser Gebiete wurden bereits geomagnetische Messungen sowie Bodenradarmessungen durchgeführt. Diese werden parallel zu den Ausgrabungen fortgesetzt. Es ist ein bedeutsames Projekt mit herausragenden Inhalten und beeindruckenden Ergebnissen", kommentiert Ersoy begeistert.

Bis 2024 werden an insgesamt 12 Orten Ausgrabungen durchgeführt, darunter auch weiter in Karahantepe, einer Stätte mit mehr als 250 T-förmigen Megalithblöcken, ähnlich zu denen in der UNESCO-Weltkulturerbestätte Göbeklitepe. Experten gehen davon aus, dass Funde dieser Ausgrabungen weitreichende Erkenntnisse über die Menschen aus prähistorischer Zeit und ihres täglichen Lebens und ihrer Rituale liefern werden. Des Weiteren sind sich die Projektteilnehmer sicher, dass es in Şanlıurfa mehrere ähnliche Stätten wie Göbeklitepe gibt, die die frühen Phasen der Jungsteinzeit widerspiegeln. Die jüngsten Funde aus den Ausgrabungen in Karahantepe werden in der Ausstellung "Karahantepe und der neolithische Mensch" im Archäologischen Museum in Şanlıurfa ausgestellt. Diese wurde am 23. September 2021 während der Auftaktveranstaltung zum „Taş Tepeler“-Projekt eröffnet.

„Als Ministerium tragen wir gemeinsam mit allen Beteiligten die Verantwortung für dieses Projekt. Die Zusammenarbeit wurde mit 12 Institutionen und Organisationen geplant. Darunter sind acht türkische Universitäten beteiligt. Zudem wurden Kooperationen mit der Universität Istanbul, der Universität Harran in Şanlıurfa und der Universität Ankara Bilim unterzeichnet. Außerdem sind weitere acht Universitäten aus Japan, Russland, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Frankreich am Şanlıurfa-Forschungsprojekt zur Jungsteinzeit beteiligt. Die breit aufgestellte internationale Zusammenarbeit wird erweitert durch vier internationale Akademien, Institute und Museen“, führt Ersoy weiter aus.

Der Internationale Weltkongress zum Neolithikum im Jahr 2023 in Şanlıurfa wird die einzigartigen Kulturschätze von Şanlıurfa aus der Jungsteinzeit präsentieren und zahlreiche wissenschaftliche Sitzungen beinhalten. Weitere Informationen dazu folgen.

 

 

Über die Türkei

Die Türkei, ein einzigartiges Reiseziel, liegt an vier Meeren und verbindet mit dem Bosporus die Kontinente Asien und Europa. Das Land, das seit jeher ein Knotenpunkt kultureller Interaktion und Heimat unterschiedlicher Klimazonen ist, inspiriert die Besucher heute mit seiner Geschichte, Natur und Gastronomie, die die Vielfalt der Zivilisationen seit Jahrhunderten widerspiegelt. Mit dem Kulturreichtum hat die Türkei ein ausgeprägtes Verständnis für Kunst & Mode als Symbiose von Tradition und Moderne. Auch das äußerst dynamische Einkaufs- & Unterhaltungsleben zieht Besucher aus aller Welt an.

Mehr Informationen über die Türkei sind unter https://www.goturkiye.com/ abrufbar.

 

 

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